Ausstellungen

HBK Braunschweig
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

„[...] Leere stellt kein Manko her, sie schreibt keine auszufüllende Lücke vor. Sie ist nichts mehr und nichts weniger als die Entfaltung des Raums, in dem es schließlich möglich ist zu denken.“
-Michel Foucault1


In einem Ausstellungsprojekt, einer offenen Begegnung von Kunst- und Architekturstudierenden, wird Kunst und Ausstellungsarchitektur fern der üblichen Konzepte und Erfahrungen von Materie erlebbar. In diesem besonderen Kontext und den zur Verfügung stehenden 400qm entfaltet sich ein Ort der die Fülle der Leere erfahrbar werden lässt. Licht und Imagination, als in Schwingung versetzte Energien, geben in einem großem durch Folie abgetrennten Teil des Raumes zirkulierend Versprechen auch hinter dem Horizont ab. Die transparente Folienwand und der Raum, der ihr gegenüber ins Leben gerufen wird, erzeugen zwischen sich einen Flur und etablieren zwei Seiten. Von einer dreifach wiederkehrenden Lagerkonstruktion besetzt, werden in diesem zweiten Ort Kunstobjekte sichtbar. In einer Verkehrung des ersten Phänomens manifestiert sich hier die Leere in der Fülle. Durch das Spiel mit Licht und Raum werden virtuelle Dimensionen auch hinter dem Horizont zu einem dynamischen Feld von Möglichkeiten.

Drei Monde, oder sind es bereits sechs, erleuchten den Himmel. Die Sonne bewegt sich nicht. Ein orientierungsloses aufeinander zulaufen der Grenzen ohne Destination. Selbst im kleinsten Kristall des Einzelnen, erscheint einem die Vollkommenheit des Gesamten. Drei Mal schlagen wir die Augen auf. Die erwachenden Augen, noch immer geblendet vom Bewusstsein der Wachheit werden durch die Hände des Traumes aufgehalten sich erneut zu schließen, um sie in der Vergangenheit festzuhalten. Wir versetzen uns nicht in die Gegenwart, sondern diese ist alles was wir haben.

Die Zeichen dominieren unsere Wahrnehmung der schwindenden Realität. Wir haben die Ebene der Vortäuschung und Imitation verlassen, was gleichzeitig dazu führt, dass der Begriff Repräsentation nun von einer wahllosen Kombination von Modellen und Codes durchströmt wird. Es scheint so als sei kein „Außen“ mehr möglich, als wären alle unsere Entscheidungen und Erfahrungen prädestiniert. Als wären sie nicht die Unseren. Der Vorgang der Produktion oder auch der identischen Reproduktion ist nicht mehr gleichzusetzen mit der jetzigen Dominanz der Virtualität. Es ist fast als würde die uns bekannte Realität langsam verschwinden. Doch selbst im Verschwinden bleiben stets kleine Reste, blasse Spuren des Verschwundenen. Doch das Verschwinden ist hier nicht als etwas Negatives zu verstehen, denn vielmehr geht es darum über den Horizont des Verschwindens hinaus zu gehen. Erst durch die Aneignung dieses neu entstandenen Raumes der Leere und der gleichzeitigen Verweigerung der Realität ist es uns möglich diese für uns subversiv zu nutzen. Schließlich bleibt die reale Welt immer auch die der Vorstellung und statt unsere Aufmerksamkeit auf die Welt der Dinge zu richten, sollten wir vielmehr die Faszination in dem Verschwinden selbst suchen. Wenn wir alles Sichtbare eingehen lassen in das Reich des Unsichtbaren, vergleichbar mit dem oft beschworenen liminalen Zustand, lassen wir los, um einzutauchen in die ephemere Natur des Lebendigen.

Ein Lager ohne in ihm Gelagertes? Berühren ohne zu besetzen. Ein neuer Blick der den Bestehenden obsolet macht. Alles hin zur nötigen Veränderung, dessen Bewegung frischen Wind durch die wachsenden Hallen bläst.

Das Konzept der Fraktale bildet sich im Kontext der wiederholten Regalstruktur ab. Mit leicht angepassten Größen und Proportionen, ähnlichen Gestaltungselementen und Details bringt es die Idee der Selbstähnlichkeit mit. Der Ansatz der Iteration gibt Dank der Begegnung einfacher Elemente eine Aussicht auf Emergenz, im Sinne von neuen Eigenschaften und Ausdrucksformen. Werke, die sich selbst für bereits abgeschlossen deklariert haben, fragen nach ihrer eigenen Vollständigkeit. Kann der Prozess des Abschlusses jemals für final erklärt werden? Kunstwerke, ständig in Bewegung, im Wandeln; akzelerieren die Bedingungen des Raums nicht ihrer Partikel, sodass sie sich stets verändern können? Auch wenn dies keine formale Veränderung, sondern beispielsweise eine solche der Position im Raum, der Präsentation, Repräsentation sein kann. Diese Verschiebung des Raumes und der Ähnlichkeit zu sich selbst rückt auch die Arbeiten der Studierenden in denselben Kosmos. Was wenn die Arbeit überhaupt nicht die ist, von der wir denken, sondern sie lediglich unserer Vorstellung davon so sehr ähnelt, dass wir dies gar nicht mehr hinterfragen. Fast so als hätte sich die Arbeit ab irgendeinem Punkt, ohne dass wir es bemerken, ganz unbewusst von uns getrennt. Als hätte sie sich selbstständig gemacht und von dort an sind es nicht mehr wir gewesen, die die Kontrolle über das Werk haben, sondern dieses gibt uns vor wie es zu lesen ist.

Die im Gesamtkonzept erscheinenden künstlerischen Arbeiten der Kunststudierenden sind nicht in Bezug zum Raum, ihrem Kontext und zu einander gesetzt. Kamen sie wie jede gute künstlerische Umsetzung ungefragt, fanden die Werke, förmlich magnetisch angezogen, einen für sie prädestinierten Ort innerhalb der Lagerstruktur. Das Zeitfenster ihrer Entstehung, können wir nicht ausmachen. So sprechen sie von Transformation und Wachstum, wenn sie teils buchstäblich wie Pilze sprießen und unsere Kunst- und Kulturgeschichte aufflackern lassen. Einer Intra-Aktion2 entsprungen, lassen sie sich nicht einfangen, einer Theorie oder einer Effizienz zuordnen. Möglichkeiten des Wirkens und Seins sprechen aus diesem vitalen Zustand heraus. Mit dem gesetzten Konstrukt agierend, tauchen sie auf, behaupten sie eine vordere Reihe und sind gleichzeitig wieder verschwunden. Der andere Raum, mit Licht und hinter Folie erzeugt, liegt als Horizontale entspannt gegenüber den Vertikalen Strukturen des Lagers. Teils Töne erzeugend, stellt seine Abgrenzung bereits den Raum dar. Die sich gegenseitig aufnehmenden Dimensionen und Verkehrungen von Leere und Fülle spielen eine transformierende Rolle in ihrer Umgebung und unserer Wahrnehmung. Diese Veränderung ermöglicht uns über den Horizont der Fülle zu blicken und in dem Schimmern des Nichts das Potenzial der Unendlichkeit zu greifen.

Frances Scholz & Lennart Koch, 2024

1 Michel Foucault, Die Ordnung der Dinge: Eine Archäologie der Humanwissenschaften.Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1973: S. 214.
2 Karen Barads Konzept der Intra-Aktion besagt, dass Dinge und ihre Beziehungen gemeinsam entstehen, anstatt unabhängig voneinander zu existieren. Materie und Bedeutung sind untrennbar miteinander verbunden und formen sich durch ihre wechselseitigen Prozesse. Anders als bei der traditionellen Vorstellung von Interaktion entstehen die sich kontinuierlich entwickelnden und verändernden Einheiten erst durch diese Intra-Aktion. Die klassischeontologische Unterscheidung zwischen Subjekten und Objekten wird dadurch aufgehoben, da beide nur Bedeutung im Kontext ihrer intra-aktiven Beziehungen erlangen.
oqbo raum für bild wort ton
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBilddocumentdocument
The Feeling When You Walk Away 

]oqbo[ raum für bild wort ton
Brunnenstrasse 63 13355 Berlin
22. Juli 2023 — 5. August 2023
Vernissage Freitag 21. Juli 2023 | 18 Uhr
Performances Freitag 21. Juli ab 19:30 Uhr
Gaston Gnefkow & Lennart Koch, Jo Ko
do + fr 15h—18h | sa 14h—18h

Class Frances Scholz
Béla Beinhold, Merit Böger, Jonas Brinker, Carlotta Drinkewitz, Anna Erler, Natascha Faber, Johannes Farfsing, Gaston Gnefkow, Leonardo Grünig, Niklas Hock, Carolin Hegerath, Jo Ko, Yoo Kim, Lennart Koch, Luis Lamprecht, Erasmus Leinweber, Nico Paczkowski, Insa Volkers 

Die Leiden fressen sie alle, können sie den Anwalt fragen oder haben sie die Kraft sich selbst frei zu sprechen von dem Krampf der dies Gebären hervorgerufen haben soll. Eine kleine Möglichkeit bestünde in der Zersetzung derer, die es schon vorher wussten, sich hinsetzten und in der Gruppe schmorten, bis ihnen die Antwort so geläufig war, bis sie wieder verschwand. Erscheint es ihnen denn nicht auch schleierhaft, dass in den Antworten immer die Lüge steckt, die Lüge so gewaltig, bis die Wesen in der Nacht der Vernunft den Schleier auf sie legen und eingebettet im federweich ein paar Zeichen der Wahrheit stammeln. Nun zeigen sie die Bilder, die ihnen die trübe Wirklichkeit offenbart, die doch vor ihren Äuglein verschwimmt. Wir wussten es noch nie und werden es wohl auch nicht wissen, doch ein einziger wird der letzte sein und die Gruppe bleibt bestehen, in ihrem Schmarren wird sie bestehen bleiben und in ihrem allgegenwärtigen Leid. Sie werden sich nicht frei sprechen können, weder noch in der Lage sein einen Anwalt zu sich zu berufen. Doch es sei euch gesagt, sie bleibe bestehen in der Nacht der Vernunft und mit dem Verstande des Tages.
Anna Erler, 2023
HBK Braunschweig
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBilddocumentdocumentBilddocumentdocument
HBK Braunschweig
document
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBilddocument
The Coming Community with KM Temporaer

Was ist ein Raum, der nicht durch konkrete Bestandteile – Gebäude, Umgebung oder Funktion – konstituiert wird, sondern einer, der durch eine Lesart von Handlungen entsteht? Was ist ein Raum, der weder konkret bewohnt, noch zeitlich konstant ist, der immer dann entsteht, wenn Personen durch Formen des Ausdrucks, des Redens und Handelns, zusammen kommen, die den Umrissen und Gesetzen des öffentlichen Raums vorausgehen? Damit meinen wir einen Raum, dessen Gemeinschaftlichkeit zwar in Verpflichtungen der Hochschule verankert ist, in ihnen aber einen kollektiven Inszenierungsort von Manifestationen schafft, in denen Affirmationen, Proteste, Verweigerungen oder Zelebrationen in flüchtigen Augenblicken zusammenkommen, sich wieder auflösen oder bestehen bleiben können, ohne unbedingt sichtbar zu sein. In diesem Raum könnte das Singuläre durch eine dezentrierte Triebkraft, durch die Pluralität ihrer Möglichkeiten, durch die Willkür des Prinzips des „whatever" , gestört werden. 1 Das Wort „Organisation” kann auf zweierlei Weise beschrieben werden: zum einen als Prozess der Ordnung, zum anderen als eine Gruppe von Akteuren, die in gemeinsamer Sache handeln. Angesichts dieser doppelten Bedeutung wird Selbstorganisation in der Kunst sowohl zum Prozess selbstbestimmter Organisation als auch zu einem Gefüge. Das ist eine Organisation, die von Teilnehmern unter ihren eigenen Bedingungen geschaffen wird – im Gegensatz zur Organisation, die für sie geschaffen wird, um ausschließlich in ihren gesetzten Parametern zu handeln.  2  Diese Themen und Fragen haben wir vor einiger Zeit zusammen in der Klasse diskutiert. Womöglich beginnt die Idee eines Raumes mit dem Wunsch, eher aus einem Bedürfnis heraus zu arbeiten, statt aus Vorsorge, wo Planung durch Initiieren ersetzt, ein Impuls zum Ausgangspunkt wird, ohne Anspruch auf laufende Kontrolle. Wo die Fähigkeit des Zusammentreffens in momentanen Gesten darin liegt, Handlungen sowohl zu inszenieren als auch als das zu lesen, was sie sind – eine soziale Produktion von Raum durch Organisation/De-Organisation von zu Schaffendem und Geschaffenem im provisorischem Ausstellungsraum, dem Open Studio: wo sich unterschiedliche Spuren von Präsenzen, persönliche, soziale oder kollaborative vergegenwärtigen und verstricken, während in die eigene Geschichte der Klasse hinein projiziert wird.

Elisa R. Linn & Lennart Wolff         KM Temporaer 

Alrun Aßmus, Alisa Jäger, Béla Beinhold, Juraj Cernak, Seonah Chae, Naomi Deibel, Carlotta Drinkewitz, Johannes Farfsing, Christopher Gerberding, Gaston Gnefkow, Paula Grafenhorst, Hannah Hofferberth, Yoni Hong, Yoo Jung, Philipp Kapitza, Tarik Kentouche, William Kim, Esra von Kornatzki, Erasmus Leinweber, Lorenz Liebig, Elisabeth Lieder, Milena-Marie Rohde, Rebekka Stuhlemer, Malte Taffner, Till Terschüren, Arne-Niklas Volk

Plakat: Yoo Jung
Text: Elisa R. Linn und Lennart Wolff // KM Temporaer
Fotos: Malte Taffner 

Kestnergesellschaft Hannover
Bild
BildBildBild
„Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts“
Die Ausstellung in der Kestner Gesellschaft„Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts“ widmet sich den ersten 10 Jahren der Kunsthochschule und führt erstmalig die dort vertretenen Lehrkonzepte mit den daraus entwickelten künstlerischen Praktiken in einer Gruppenschau zusammen. Gezeigt werden ca. 100 Werke von rund 40 Künstler*innen, darunter Arbeiten, die zum ersten Mal einer Öffentlichkeit präsentiert werden.

Gaston Gnefkow, Lorenz Liebig, Hannah Hofferberth, Carlotta Drinkewitz, Juraj Cernak, Paula Grafenhorst, Esra von Kornatzki, Tarik Kentouche
Video: Frances Scholz
Bregenz
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

Alrun Aßmus, Juraj Černák, Carlotta Drinkewitz, Yoni Hong, Philipp Kapitza, 

Tarik Kentouche, Rebekka Ana Aimée Stuhlemer, Till Terschüren                             
document
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

KLASSE SCHOLZ . BLUMENSTRASSE 40 I 110


Alrun Aßmus

Raphael Aumann

Béla Beinhold

Juraj Cernak

Seonah Chae

Rochu Chiu

Carlotta Drinkewitz

Christopher Gerberding

Paula Grafenhorst

Yoni Hong
Yoo Jung

Philipp Kapitza

Tarik Kentouche

William Kim
Esra von Kornatzki

Daniel Kuge
Jaq Lisboa

Rebekka Stuhlemer

Erasmus Leinweber

Lorenz Liebig

Elisabeth Lieder
Till Terschüren

Milena-Marie Rohde

Arne-NiklasVolk



Galerie Dechanatstraße 13-15 Bremen
document
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

[Turin, 4. Januar 1889]


Meinem verehrungswürdigen Jakob Burckhardt.

Das war der kleine Scherz, dessentwegen ich mir die Langeweile, eine Welt geschaffen zu haben, nachsehe.
Nun sind Sie - bist Du - unser grosser grösster Lehrer: denn ich, zusammen mit Ariadne, habe nur das goldne Gleichgewicht aller Dinge zu sein, wir haben in jedem Stücke Solche, die über uns sind...

Dionysos

HBK BRAUNSCHWEIG
document
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

MIT ARBEITEN VON:

RAPHAEL AUMANN 
ALRUN AßMUS 
FLAVIU CACOVEANU
JURAJ CERNAK
CARLOTTA DRINKEWITZ
CHRISTOPHER GERBERDING
PAULA GRAFENHORST 
YONI HONG
YOO JUNG
PHILIPP KAPITZA 
TARIK KENTOUCHE
WILLIAM KIM
FELIX KOPANKA
DANIEL KUGE
SASCHA KREGEL
REBEKKA STUHLEMER
ERASMUS LEINWEBER
LORENZ LIEBIG 
MALTE TAFFNER
TILL TERSCHÜREN
STELLA VON ROHDEN
MILENA-MARIE ROHDE
ARNE-NIKLAS VOLK

FOTOS: MALTE TAFFNER
POSTER: MILENA-MARIE ROHDE

Kunstverein Braunschweig
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

Man könnte es ein Projekt zur Unzeit an einem Unort nennen. Die Verkehrung gewohnter Verhältnisse und Verschachtelung von Arbeiten findet an einem außergewöhnlichen Zeitpunkt für die Dauer einer Eröffnung statt.

Künstlerische Arbeiten schaffen einen aktiven Zwischenraum mit ungesehenen Anschlüssen. Die Bewegung des Abbaus der Ausstellung und der beginnende Aufbau der Folgeausstellung, mit all ihrer Materialität, Unwägbarkeit und Zufälligkeit kommen zum Halt.

Der Titel des Projektes bezieht sich auf den Akt des Intervenierens in einem üblichen Ablauf und auf den Dialog der Studierenden mit ihrem jeweiligen Gegenüber. Meist einer KünstlerIn des historischen und zeitgenössischen Kunstgeschehens, im Einzelfall auch die Konfrontation mit sich selbst.

Diese Begegnungen sind von Fragen nach Einflüssen und dem Umgang mit künstlerischen „Vorgängern" bestimmt. Die Theorie „The Anxiety of Influence“ von Harold Bloom spielt neben anderen Einflüssen genauso hinein wie das Bewusstsein, Teil einer Kunstgeschichte zu sein. In den Arbeiten manifestieren sich Dekonstruktionen, Missverständnisse, Verformungen, Entfaltungen und Verbeugungen der eigenen Position vor den Künstler*innen.

Arbeiten von Alrun Aßmus, Raphael Aumann, Cernak Juraj, Carlotta Drinkewitz, Christopher Gerberding, Paula Grafenhorst, Hannah Hofferberth, Yoni Hong, Philipp Kapitza, Tarik Kentuche, Daniel Kuge, Sascha Kregel, Erasmus Leinweber, Lorenz Liebig, Elisabeth Lieder, Felix Pöge, Malte Taffner, Till Terschuren, Milena-Marie Rohde, Stella von Rohden, Rebekka Stuhlemer, Hyunjung Yoo, Arne-Niklas Volk, Kim So Jung, Carolin von den Benken, Tilman Berner, Judith Crasser, Jan Gerngroß.

Fotos: © Malte Taffner, Daniel Kluge

Galerie KOAL Berlin
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBild
Mit Arbeiten von Raphael Aumann, Alrun Aßmus, Carolin von den Benken, Tilman Berrer, Judith Crasser, Carlotta Drinkewitz, Christopher Gerberding, Jan Gerngroß, Kolja Gollub, Hannah Hofferberth, Yoni Hong, Philipp Kapitza, Tarik Kentouche, Daniel Kuge, Sascha Kregel, Lorenz Liebig, Elisabeth Lieder, Malte Taffner, Leonie Terschüren, Till Terschüren, Stella von Rohden, Milena-Marie Rohde, Helene Roßmann und Jonas Schoeneberg

Folgt auf das Zeitalter des Hyperindividuums eine neue Form der Kollektivität? Was wiegt gemeinsame Erfahrung? Und was bedeutet der Rückzug des Einzelnen für die Kunst? Die Klasse Frances Scholz der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig konzipierte diese Gruppenausstellung bewusst nicht als Genieschau autonomer Werke, sondern nimmt die Relationen zwischen Kollaborationen und Einzelposition in den Blick. Der Ausstellung ging ein Zine-Workshop mit den US-amerikanischen Künstlern V. Vale und Marian Wallace voraus, in dem die Malereiklasse Konzepte künstlerischer Selbstbeschränkung sowie Konsum- und Erfolgsverweigerung untersuchten. Das im Ausstellungstitel formulierte Nein als Konsens nimmt auf Mechanismen der Kunstwelt ebenso Bezug, wie auf hochschulpolitische Zwänge. Gleichzeitig beschreibt er einen gestalterischen Ansatz: kann Rückzug, auch aus dem Bild selbst, eine Form des Protests sein? Ebenso wie bei ihrer Gruppeninstallation Kennen Sie Turner?, die im April dieses Jahrs im New Yorker Projektraum Shoot the Lobster gezeigt wurde, entstand die aktuelle Ausstellung gemeinschaftlich und ortsgebunden. Widersprüche und Störungen aber auch Einheit und Stärkung, die aus dem kollaborativen Schaffensprozess hervorgehen, werden sichtbar gemacht. Die aus diesem Prozess entstandenen Arbeiten entziehen sich der Idee einer singulären Autorenschaft und ergeben eine leichte und doch präzise Gesamtheit, die weder Veränderung noch Hinzufügung zulässt. Die Einsicht, dass Veränderungsprozesse nur gemeinsam gestaltet werden können lässt sich aus dem Werk der Klasse Scholz ebenso herauslesen wie das Unbehagen über den Mangel gesellschaftlicher und ökonomischer Utopien. Text Diana Weis / 2017
Fotos: © Stephan Koal
 http://www.galeriekoal.com/exhibitions/klasse-frances-scholz-tell-them-we-said-no#current
Shoot The Lobster New York
document
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

Painting, drawing, photography, video, sculpture, installation, performance, and so on. Open to several stories, formats and styles the twenty four artists created a parkour similar to New York City itself. The ambition of the show, “Kennen Sie Turner?”, is to present the rich diversity of different artistic ways and their confrontation into a room of 25 to 10 feet with one window at the entrance. As an act of sensation, expression and thought, you will walk around in many corners, connected to everything, you find spray paint on the wall and might hear sound. In subtle decisions the show refuses to let itself be confined to a single definition. In perpetual motion, without borders it captures the impulsive life that happens, in turn, participates into a symbiotic environment. Circumstances like architectural capabilities led to an unpredictable whole, in witch the individual sees itself from a changed perspective. The survey of the exhibition is strongly influenced by its base, where all artists where located together at the time. Every single work is evaporated towards the front window. And what it adds is a new ability to grasp things, with the view through the window from the street, the perception appears as one reflection out of many layers. The further you step into the display the aspect expands from print to screening through a frame of intermediate looseness across to an approachable setting of single positions.

In the show “Kennen Sie Turner?” at Shoot the Lobster Gallery in Lower Manhattan, the Fine Art class of Frances Scholz researched the connection between collaboration and separate artistic positions. “Turner” as a mark has been an influence for breaking traditions and creating a final tenor by dissolving the distance of artworks and artists in the space.

Besides the show embodies a period of time the artists spent in New York as well as the cooperation of their studies in Germany. Including visits of artists in their studio spaces, curators at their institutions and embracing New York ́s day and night life. During this emphasising experience in the city as a group and alone, the set up transformed into a recomposition of the withdrawal in independence, and thus multiply the forms of life and its collaborative open process in art. The show does not cease to reinvent itself and what surrounds it, too. It is this energy in the Shoot the Lobster Gallery that “Kennen Sie Turner?” would like to share

with the public during live performances, sound, screening and more situations. 

Exhibition during a trip to New York at the gallery Shoot The Lobster: http://www.shootthelobster.com/stl-ny Fotos: Malte Taffner

HBK
Bild
BildBildBildBildBild
Ausstellung in einem Nachbau der New Yorker Galerie Shoot the Lobster in dem Atelier der Klasse Scholz
Blumenstr. 39 / Gebäude 40 / Raum 110
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Text von Anna Bauer

Was eint eine Gruppenausstellung, wenn es kein gemeinsames Thema gibt?

Zurückhaltende Leere, Transparenzen, monochrome Schlichtheit zum einen. Grelle, laute Präsenz, Dichte und Direktheit zum anderen.

Das verbindende Raumelement mag erst auf den zweiten Blick ins Auge fallen: Dünne Kupferrohre dienen mal als Stütze oder Aufhängung, mal wurde ein Stück als funktionslose Beifügung neben eine künstlerische Arbeit gesetzt. Sie dienen dem suchenden Blick durch den Raum als wiedererkennbare Fixpunkte und durchgehende Struktur.

Ein weiteres Verbindungselement bilden malerische Spuren an verschiedenen Wandstellen zwischen den Kunstwerken. Sie sind Relikte einer Aktion, in der zuvor instruierte Performer zahlreiche Handlungen ausführten, die teils auf ein erkennbares Ziel angelegt waren, teils reiner Selbstzweck zu sein schienen. Handelte es sich dabei um ein gemeinschaftliches Arbeitssystem zur Erzeugung von Malereien auf Wänden und Objekten, oder um eine zeitlich gebundene Choreographie, von der doch nur Rückstände zu sehen sind?

Ähnlich offen bleibt das titelgebende Gedicht der Ausstellung, welches unter allen Teilnehmern nacheinander weiter versandt und anonym so modifiziert wurde, dass der Anteil des Einzelnen schlussendlich nicht mehr identifizierbar ist.

Inhaltlich besagt das aus diesem Prozess entstandene Textfragment alles und nichts. Dafür kann es als performative Antwort gelesen werden auf Fragen nach einer singulären oder kollektiven Autorschaft, nach einer festgelegten Struktur oder gruppendynamischer Willkür, nach Diskrepanz oder Einheit einer Gruppenausstellung, wenn es kein gemeinsames Thema gibt.


Mit Arbeiten von Raphael Aumann, Tilman Berrer, Judith Crasser, Christopher Gerberding, Jan Gerngroß, Mia Gilbert, Kolja Gollub, Alicia Haas, Hannah Hofferberth, Tarik Kentouche, Sascha Kregel, Daniel Kuge, Lorenz Liebig, Elisabeth Lieder, Xaert Pretorius, Stella von Rohden, David Jonas Schoeneberg, Malte Taffner, Till Terschüren und George Wills.


Fotos: Malte Taffner

Klasse Frances Scholz, Blumenstrasse, Geb. 40, Raum 110
document
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Klasse Frances Scholz, Blumenstrasse, Geb. 40, Raum 110
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
   
Klasse Frances Scholz, Blumenstrasse, Geb. 40, Raum 110
Bild
documentBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Klasse Frances Scholz, Geb. 40, Raum 110
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Vernissage: Di, 10/07/2012: 19°°
Live: Max Boss

HBK Braunschweig
Blumenstraße 36
Geb. 40/ Raum 110

11/07-14/07/2012: 10°°- 20°°
15/07/2012: 12°°- 18°°
Galerie der Hochschule, HBK Braunschweig
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Klasse Frances Scholz, Geb. 40, Raum 110
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Temporary Gallery, Mauritiuswall 35, 50676 Köln
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

Vernissage: Fr, 20.05.2011, 19 h
Performance: Pathetic Sympathy Seekers "What will and what won’t disappear”
Fortsetzung: Boutique, Ebertplatzpassage, 22 h
Live: Ronny / Cyan Kid / Velveteen (DJ)

Öffnungszeiten: Di-Fr: 12-18, Sa: 12-16 h

Klasse Frances Scholz, Geb. 40, Raum 110
document

Kateryna Borysova, Sebastian Brockmeyer, Esther Buttersack, Silvia Dello Joio,
Iwanna Dzyadyk‐Makovey, Britta Ebermann, David Gaupp‐Maier, Natalie Häusler, Gilta Jansen, Heejung Kang, Tobias Maring, Jugoslav Mitevski, Tomoko Nakamura, Per Mertens, Daniella Querol, Yannick Rudolph, Markus Saile, Sarah Steiner, Marcus Steinweg, Ruth Weigand, Marius Wilms, Frank Wunderlich 

Galerie der Hochschule, HBK Braunschweig
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Ausstellungsprojekt von Studierenden der Klasse Prof. Frances Scholz / HBK Braunschweig. Fortsetzungsprojekt des Projektes “Interview mit einer Pflanze”, das 2004 in der Klasse Frances Scholz in Zusammenarbeit mit Ilka Becker / Kunstwissenschaftlerin/-kritikerin, Köln, entwickelt wurde.
Kunstverein Hannover
Bild
Bild

PLATTFORM #2 – Ein Ausstellungsprojekt des Kunstvereins Hannover in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

Mit Studierenden und Absolventen
Katharina Arndt, Isaak Broder, Mirja Busch, Jaqueline Doyen, Gerhard Erb, Vera Frese, Sebastian Grätz, Simon Halfmeyer, Anne Heusel, Gilta Jansen, Sandra Kuhne, Anna-Myga Kasten, Phillip Maiwald, Mirko Martin, Ingo Mittelstaedt, Yotaro Niwa, Uwe Schinn, Johanna von Monkiewitsch

Sowie Projekträumen der Klassen
Prof. John Armleder
Prof. Frances Scholz
Prof. Thomas Virnich

Filmprogramm der Klasse Prof. Birgit Hein
Performanceprogramm organisiert
von der Gastprofessorin Else Gabriel


http://www.kunstverein-hannover.de/ausstellungen/2005/plattform-2.html
KunstRaum e.V., Bauernreihe 1, 21706 Drochtersen-Hüll
Bild
BildBildBildBildBild
 Zur Ausstellung erscheint eine Publikation. 

Eröffnung 16.09., 19.30 Uhr.

www.kunstraum-huell.de
Klasse Frances Scholz, Geb. 40, Raum 110
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Klasse Frances Scholz, Geb. 40, Raum 110
Bild
BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild
Mi 18 - 22 h
Do - Sa 10 - 20 h
So 12 - 17 h