Ausstellungen: 2017

Kunstverein Braunschweig
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Man könnte es ein Projekt zur Unzeit an einem Unort nennen. Die Verkehrung gewohnter Verhältnisse und Verschachtelung von Arbeiten findet an einem außergewöhnlichen Zeitpunkt für die Dauer einer Eröffnung statt.

Künstlerische Arbeiten schaffen einen aktiven Zwischenraum mit ungesehenen Anschlüssen. Die Bewegung des Abbaus der Ausstellung und der beginnende Aufbau der Folgeausstellung, mit all ihrer Materialität, Unwägbarkeit und Zufälligkeit kommen zum Halt.

Der Titel des Projektes bezieht sich auf den Akt des Intervenierens in einem üblichen Ablauf und auf den Dialog der Studierenden mit ihrem jeweiligen Gegenüber. Meist einer KünstlerIn des historischen und zeitgenössischen Kunstgeschehens, im Einzelfall auch die Konfrontation mit sich selbst.

Diese Begegnungen sind von Fragen nach Einflüssen und dem Umgang mit künstlerischen „Vorgängern" bestimmt. Die Theorie „The Anxiety of Influence“ von Harold Bloom spielt neben anderen Einflüssen genauso hinein wie das Bewusstsein, Teil einer Kunstgeschichte zu sein. In den Arbeiten manifestieren sich Dekonstruktionen, Missverständnisse, Verformungen, Entfaltungen und Verbeugungen der eigenen Position vor den Künstler*innen.

Arbeiten von Alrun Aßmus, Raphael Aumann, Cernak Juraj, Carlotta Drinkewitz, Christopher Gerberding, Paula Grafenhorst, Hannah Hofferberth, Yoni Hong, Philipp Kapitza, Tarik Kentuche, Daniel Kuge, Sascha Kregel, Erasmus Leinweber, Lorenz Liebig, Elisabeth Lieder, Felix Pöge, Malte Taffner, Till Terschuren, Milena-Marie Rohde, Stella von Rohden, Rebekka Stuhlemer, Hyunjung Yoo, Arne-Niklas Volk, Kim So Jung, Carolin von den Benken, Tilman Berner, Judith Crasser, Jan Gerngroß.

Fotos: © Malte Taffner, Daniel Kluge

Galerie KOAL Berlin
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Mit Arbeiten von Raphael Aumann, Alrun Aßmus, Carolin von den Benken, Tilman Berrer, Judith Crasser, Carlotta Drinkewitz, Christopher Gerberding, Jan Gerngroß, Kolja Gollub, Hannah Hofferberth, Yoni Hong, Philipp Kapitza, Tarik Kentouche, Daniel Kuge, Sascha Kregel, Lorenz Liebig, Elisabeth Lieder, Malte Taffner, Leonie Terschüren, Till Terschüren, Stella von Rohden, Milena-Marie Rohde, Helene Roßmann und Jonas Schoeneberg

Folgt auf das Zeitalter des Hyperindividuums eine neue Form der Kollektivität? Was wiegt gemeinsame Erfahrung? Und was bedeutet der Rückzug des Einzelnen für die Kunst? Die Klasse Frances Scholz der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig konzipierte diese Gruppenausstellung bewusst nicht als Genieschau autonomer Werke, sondern nimmt die Relationen zwischen Kollaborationen und Einzelposition in den Blick. Der Ausstellung ging ein Zine-Workshop mit den US-amerikanischen Künstlern V. Vale und Marian Wallace voraus, in dem die Malereiklasse Konzepte künstlerischer Selbstbeschränkung sowie Konsum- und Erfolgsverweigerung untersuchten. Das im Ausstellungstitel formulierte Nein als Konsens nimmt auf Mechanismen der Kunstwelt ebenso Bezug, wie auf hochschulpolitische Zwänge. Gleichzeitig beschreibt er einen gestalterischen Ansatz: kann Rückzug, auch aus dem Bild selbst, eine Form des Protests sein? Ebenso wie bei ihrer Gruppeninstallation Kennen Sie Turner?, die im April dieses Jahrs im New Yorker Projektraum Shoot the Lobster gezeigt wurde, entstand die aktuelle Ausstellung gemeinschaftlich und ortsgebunden. Widersprüche und Störungen aber auch Einheit und Stärkung, die aus dem kollaborativen Schaffensprozess hervorgehen, werden sichtbar gemacht. Die aus diesem Prozess entstandenen Arbeiten entziehen sich der Idee einer singulären Autorenschaft und ergeben eine leichte und doch präzise Gesamtheit, die weder Veränderung noch Hinzufügung zulässt. Die Einsicht, dass Veränderungsprozesse nur gemeinsam gestaltet werden können lässt sich aus dem Werk der Klasse Scholz ebenso herauslesen wie das Unbehagen über den Mangel gesellschaftlicher und ökonomischer Utopien. Text Diana Weis / 2017
Fotos: © Stephan Koal
 http://www.galeriekoal.com/exhibitions/klasse-frances-scholz-tell-them-we-said-no#current
Shoot The Lobster New York
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Painting, drawing, photography, video, sculpture, installation, performance, and so on. Open to several stories, formats and styles the twenty four artists created a parkour similar to New York City itself. The ambition of the show, “Kennen Sie Turner?”, is to present the rich diversity of different artistic ways and their confrontation into a room of 25 to 10 feet with one window at the entrance. As an act of sensation, expression and thought, you will walk around in many corners, connected to everything, you find spray paint on the wall and might hear sound. In subtle decisions the show refuses to let itself be confined to a single definition. In perpetual motion, without borders it captures the impulsive life that happens, in turn, participates into a symbiotic environment. Circumstances like architectural capabilities led to an unpredictable whole, in witch the individual sees itself from a changed perspective. The survey of the exhibition is strongly influenced by its base, where all artists where located together at the time. Every single work is evaporated towards the front window. And what it adds is a new ability to grasp things, with the view through the window from the street, the perception appears as one reflection out of many layers. The further you step into the display the aspect expands from print to screening through a frame of intermediate looseness across to an approachable setting of single positions.

In the show “Kennen Sie Turner?” at Shoot the Lobster Gallery in Lower Manhattan, the Fine Art class of Frances Scholz researched the connection between collaboration and separate artistic positions. “Turner” as a mark has been an influence for breaking traditions and creating a final tenor by dissolving the distance of artworks and artists in the space.

Besides the show embodies a period of time the artists spent in New York as well as the cooperation of their studies in Germany. Including visits of artists in their studio spaces, curators at their institutions and embracing New York ́s day and night life. During this emphasising experience in the city as a group and alone, the set up transformed into a recomposition of the withdrawal in independence, and thus multiply the forms of life and its collaborative open process in art. The show does not cease to reinvent itself and what surrounds it, too. It is this energy in the Shoot the Lobster Gallery that “Kennen Sie Turner?” would like to share

with the public during live performances, sound, screening and more situations. 

Exhibition during a trip to New York at the gallery Shoot The Lobster: http://www.shootthelobster.com/stl-ny Fotos: Malte Taffner

HBK
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Ausstellung in einem Nachbau der New Yorker Galerie Shoot the Lobster in dem Atelier der Klasse Scholz