Trockenübung

von Anne Prenzler
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Sieben handelsübliche Kreisregner auf Stativ, wie sie im Gartenbau und in der Landwirtschaft zur Bewässerung eingesetzt werden, stehen in einem kleinen Gartenpavillon in den Herrenhäuser Gärten. Im Kreis angeordnet rotieren sie auf dieser barocken Bühne langsam um ihre eigene Achse, umgeben von streng geschnittenen Hecken und Kieswegen.

Anders als üblich, werden diese Regner nicht für die Bewässerung der Pflanzen in den Herrenhäuser Gärten eingesetzt – mangels Wasseranschluss sind sie ihrer eigentlichen Aufgabe beraubt. Dennoch „tanzen“ sie im Sonnenlicht auf eine geradezu stoische Weise immer um sich selbst, angetrieben von der Energie der Sonne mittels Solarzellen und einem Exzenter – unermüdlich und vermeidlich vergeblich. Denn was sie produzieren sind rhythmische Klack-Geräusche. Jeder Regner ein eigenes Klack. Alle gemeinsam bilden ein polyrhythmisches, mehrstimmiges Stück.

Trockenübung löst die Form von seiner Funktion und stellt dabei die Bewegung und das Geräusch frei. Auf der kleinen runde Bühne des Gartenpavillons agieren die sonst so fleißigen Wasserspender ihrer Funktion beraubt ganz autonom im Licht der Sonne