Workshop: Interview mit einer Pflanze
Frances Scholz und Ilka Becker
WS 2003 / SS 2004
Visualisierungen von Pflanzen haben neben symbolischen Verwendungen in der Kunst insbesondere in der Naturgeschichte des 18. und in der Biologie des 19. Jh.dazu gedient, Wissen über eine universell gedachte Natur herzustellen und den Status des Subjekts als Beobachter dieser Natur zu stabilisieren. Es ließe sich aber auch eine Archäologie der Pflanzen schreiben, die von Grenzauflösungen, von Gattungsüberschreitungen und Metamorphosen: vom Murmeln der Natur(M. Foucault), in das sich vielfältige Stimmen mischen, wie diejenige einer interviewten Pflanze. Welche Fantasien könnten über diesen Dialog entwickelt werden, und wie könnten theoretisch-wissenschaftliche Fiktionen aussehen, die ihn begründen oder flankieren? Im Workshop soll diskutiert werden, wie sich über Recherche und theoretische Annäherung an ein Thema Bildfindungen erarbeiten lassen, ohne die eigene Arbeit als Erfüllung einer gestellten Aufgabe zu begreifen.