Arbeiten

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shown at Künstlerhaus Bregenz
Photo: (c) Philipp Kapitza
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Ich schreibe dir aus der Vergangenheit. Der Text ist einseitig, ich empfange keine
Reaktion. Wie der mittelalterliche Minnensänger, dessen Liebe nicht erwidert wird.
So als würde man eine Postkarte bekommen, eine Antwort ist nicht drin. Und
doch richte ich mich jetzt an dich. Meine „Schickung durchdringt Dich, Du weißt
nicht mehr, wer Du bist. In eben dem Augenblick, in dem von ihrer Adresse her
sie anspricht,Dich, einzig Dich, statt Dich zu fügen, teilt sie Dich oder ekartiertsie
Dich,“
So wie Sokrates schreibt, was Platon ihm diktiert, obwohl S. und auch D. längst
verstorben sind. So wie Hanne Daboven an Sol Lewitt schrieb, übertragen sich ihre
Worte jetzt auf dich. Der Text ist einseitig und dennoch findet ein Austausch statt,
der Kopist ist der Erfinder. Die Erneuerung entsteht durch die Verbindung zum
Vergangenen. Wer ist in der Zeichnung klein? Wer ist groß? Die Position im Feld
ist entscheidend. Wer hat die Macht, den Zugang, die Möglichkeit auf seiner Seite?
Dieses Buch ist, als „würdest [Du]einen LiebesBrief lesen, ein bisschen retro, den
letzten der Geschichte.

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Carlotta Drinkewitz, Gaston Wilhelm Gnefkow