Wenn man über DADA in der Architektur schreiben möchte, so müssen zwei Dinge am
Anfang benannt werden. Zum einen, dass in der heutigen Wahrnehmung des DADA
Architektur nicht als Mittel des künstlerischen Ausdruckes thematisiert wird und zum
Anderen, dass DADA nie an die Zeit, nicht an Menschen und nicht an Orte gebunden
werden sollte. Es gibt einige Merkmale und Künstler_innen, die sich in das kollektive
Gedächtnis über DADA eingebrannt haben – Collage, Onomatopoesie, Performance,
Aktion – Tzara, Höch, Ball, Hennings ...
Die Ganzheitlichkeit der Welt als Konzept und Treibkraft, welches als eines der
herausragendsten Merkmale des DADA zu sehen ist, wird manchmal vergessen.
Die politische und aktive Nähe zum Anarchismus wird durch eine falsche Wahrnehmung
sowohl des einen als auch des anderen ignoriert.
Kunst ist Leben – Leben ist Kunst
Gerne möchte ich an Hand von zwei Gestalten der Kulturgeschichte betrachten wie sich
über Architektur geäußert wurde und wie sich diese kreative Ausdrucksform in DADA
einfügt.
Zum einen Raoul Hausmann – DADAist der ersten Stunde, geprägt durch das
Nachkriegsdeutschland des Ersten Weltkriegs und auf der Flucht vor dem faschistischen
Regime des nationalistischen Deutschlands und zum anderen Pancho Guedes, geboren
Amâncio d'Alpoim Miranda Guedes, Architekt in der portugiesischen Kolonie Mosambik
vor Ausbruch des Bürgerkriegs.
Eine vage geschichtliche und geographische Verortung der Charakter ist wichtig und von beiden Akteuren oft thematisiert – als Beeinflussung auf ihr Handeln und Sein.